
Präsentation der regionalen Transformationsstrategie für die Fahrzeug- und Zulieferindustrie
Datum: 3. Juni 2025
Ort: TRAFO Hub, Sophienstraße 40, 38118 Braunschweig
Die Automobilindustrie befindet sich in einem grundlegenden Strukturwandel, der die Automobilhersteller- und Zuliefererindustrie nachhaltig beeinflusst. Als einer der wichtigsten Industrie- und Automobilstandorte in Europa steht die Region Braunschweig-Wolfsburg vor besonderen Herausforderungen hinsichtlich technologischer, ökologischer und ökonomischer Zukunftsfähigkeit. Genau hier setzt das vor drei Jahren ins Leben gerufene Förderprojekt „Regionales Transformationsnetzwerk Südostniedersachsen zur Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie (ReTraSON)“ an. Ziel ist es, gemeinsam mit Partnern der regionalen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Gewerkschaften, Verbände und Kammern die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation in der Region zu schaffen. Ein regionales Transformationsnetzwerk aus relevanten Akteuren und Institutionen erarbeitet gemeinsam innovative Strategien und Handlungsinitiativen, die entscheidende Impulse für eine zukunftsfähige Mobilitätsregion setzen. Dieser bislang größte Beteiligungsprozess in der regionalen Fahrzeug- und Zuliefererindustrie mündet nun in der Präsentationsveranstaltung im Braunschweiger TRAFO Hub.
Ergebnispräsentation im TRAFO Hub: Ein Meilenstein für die Region
Am 3. Juni trafen sich Projekt- und Forschungspartner von ReTraSON sowie geladene Gäste zur Ergebnispräsentation der „Regionalen Transformationsstrategie für die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie“. Annegret Ihbe, Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig, begrüßte die Anwesenden. Prof. Dr. Jens Südekum vom Institut für Wettbewerbsökonomie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erläuterte in seiner Keynote die Bedeutung einer Transformationsstrategie: „Die Transformation der Automobil- und Zuliefererindustrie steht vor enormen Herausforderungen, die sowohl technologische Innovationen als auch nachhaltige Geschäftsmodelle erfordern. Es ist entscheidend, dass Unternehmen nicht nur auf die aktuellen Trends reagieren, sondern proaktiv die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität stellen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Politik können wir die notwendigen Veränderungen erfolgreich gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche langfristig sichern.“
Im Rahmen eines Transformationstalks tauschten sich Thomas Ahlswede-Brech, Mitglied der Geschäftsleitung der Allianz für die Region GmbH, Torge C. Brandenburg, Geschäftsführer der TechMotion Alliance GmbH und Prof. Dr. Jens Südekum von der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität über die Herausforderungen des Strukturwandels und dessen Bedeutung für die Arbeitswelt der Mobilitätsbranche aus.
Vier Handlungsfelder – Vier Strategien für die Zukunft
Kern der Veranstaltung war die Präsentation und Diskussion der Forschungsergebnisse zur regionalen Transformationsstrategie aus den vier verschiedenen Handlungsfeldern, den so genannten TransformationsLabs: „Technologische Transformation“ (mit dem Teilbereich „Robotik und Automatisierung“), „Zukunft der Arbeit“ sowie „Infrastrukturelle Transformation“ und „Neue Geschäftsmodelle“. Diese wurden durch die Forschungspartner der Technischen Universität Braunschweig, der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) in einem abgestimmten Prozess erarbeitet. Im Prozessverlauf fanden Workshops, Expertengespräche und Veranstaltungen statt, begleitet durch einen regelmäßig tagenden Transformationsrat.
Kooperation und Innovation als Schlüssel
Das Handlungsfeld „Neue Geschäftsmodelle“ hat eine Transformationsstrategie entwickelt, die regionale Unternehmen mit einem kooperativen Innovationsansatz dabei unterstützt, neue Geschäftsmodelle zu erproben und erfolgreich umzusetzen. Als Ergebnis liegt nun ein praxisorientiertes Strategiepapier vor, das konkrete Maßnahmen und Kooperationsmodelle zur erfolgreichen Transformation in der regionalen Mobilitätswirtschaft aufzeigt.
Kompetenzen stärken und Wandel aktiv gestalten
Im Handlungsfeld „Zukunft der Arbeit“ hat das Projekt ReTraSON zentrale Hebel identifiziert, wie Unternehmen der Mobilitätswirtschaft in Südostniedersachsen die Transformation der Arbeitswelt aktiv gestalten können – durch strategische Kompetenzentwicklung, passgenaue Weiterbildungsformate, effektive Onboarding-Prozesse und gestärkten Wissenstransfer. Die entwickelten Handlungsempfehlungen bieten Unternehmen konkrete Ansätze, um Mitarbeitende gezielt auf neue Anforderungen vorzubereiten und den Wandel nachhaltig, partizipativ und zukunftsfähig zu gestalten.
Mobilitätswende regional denken
Um den Wandel hin zu einer klimafreundlichen und bedarfsgerechten Mobilität in Südostniedersachsen zu gestalten, empfiehlt die Transformationsstrategie im Handlungsfeld „Infrastrukturelle Transformation“ den gezielten Ausbau lokal abgestimmter Ladeinfrastruktur, den verstärkten Einsatz regenerativer Energien sowie eine stärkere Förderung bidirektionalen Ladens. Ergänzend sollen durch die Kombination automatisierter ÖPNV-Angebote im urbanen Raum und digital gesteuerter, bedarfsorientierter Mobilitätslösungen im ländlichen Raum nachhaltige Verkehrsleistungen realisiert und der motorisierte Individualverkehr deutlich reduziert werden.
Fokus auf Robotik und Schlüsseltechnologien
Im Handlungsfeld „Technologie“ wurde eine technologieorientierte Transformationsstrategie für die Automobilregion Südostniedersachsen entwickelt. Auf Basis eines systematischen Technologiescreenings und szenariobasierter Analysen entstand ein digitales Technologieportfolio, das Unternehmen bei der strategischen Planung und Umsetzung zukünftiger Schlüsseltechnologien unterstützt. Im Rahmen des Handlungsfelds „Robotik und Automatisierung“ wurden zentrale Trends und Potenziale der Robotik in Südostniedersachsen identifiziert und Handlungsempfehlungen für deren strategische Weiterentwicklung abgeleitet.
ReTraSON als Impulsgeber für eine nachhaltige Mobilitätsregion
Thomas Ahlswede-Brech sagt zum bisherigen Strategieprozess: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert die knapp 3000 Teilnehmenden an diesem dreijährigen Beteiligungsprozess mitgewirkt haben. Wir haben gemeinsam eine zukunftsfähige Strategie angestoßen und erhoffen uns durch diesen Impuls, die Region Braunschweig-Wolfsburg für die Herausforderungen in der Automobil- und Zuliefererindustrie innovativ aufzustellen, damit wir uns weiter als ein attraktiver und zukunftsgerichteter Wirtschaftsstandort mit einem starken Transformationsnetzwerk positionieren können.“
Die heutige Ergebnispräsentation des Förderprojekts ReTraSON zeigt, wie wichtig eine branchenübergreifende Zusammenarbeit ist, um die Entwicklung zu einer Transformationsregion für die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie in Südostniedersachsen aktiv und wirksam zu gestalten. Die aktuelle politische Entwicklung mit dem neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung weist darauf hin, dass zentrale Zukunftsthemen weiterverfolgt werden können: Die Fortführung einer Förderung regionaler Transformationsnetzwerke bedeutet auch eine Perspektive für das Netzwerk von ReTraSON und die Zukunftsfähigkeit dieser Region im Bereich Mobilität.
Um Ihnen die Zeit bis zum Juni ein wenig zu verkürzen haben wir bereits für Sie ein kleines Quiz erstellt. Hier haben sie die Möglichkeit Ihr Wissen zu testen und im Anschluss die Region weiter kennenzulernen. Darüber hinaus haben Sie auch die Chance ein Mölkky Wikingerspiel der Allianz für die Region GmbH zu gewinnen. Hier geht es zum Gewinnspiel.
Regionale Transformationsstrategien
Technologische Transformation
Das TransformationsLab entwickelte einen verlässlichen Überblick über die aktuelle technologische Entwicklung in den Bereichen Elektrifizierung, Intelligentes Fahren und Digitalisierung.
Zukunft der Arbeit
Es entstanden prototypische Kompetenzprofile für unterschiedliche Tätigkeitsfelder, die sowohl den Ist-Zustand als auch Zukunftskompetenzen abbilden.
Neue Geschäftsmodelle
Das TransformationsLab entwickelte eine Strategie zur Unterstützung der Transformation von Mobilitätsanbietern und der Fahrzeug- und Zulieferindustrie und ein Kooperationsmodell zur Etablierung eines Reallabors für die Region.
Robotik & Automatisierung
Die Robotik stellt einen fundamentalen Bestandteil der fortschreitenden digitalen Transformation dar und verändert sowohl industrielle Prozesse als auch gesellschaftliche Strukturen.
Infrastrukturelle Transformation
Im Fokus der Infrastrukturellen Transformation stehen die Mobilitäts- und Energieinfrastruktur sowie die Potenziale innovativer Technologien, die zur Gestaltung der Zukunft beitragen können.
Gesamtbericht
Die Automobil- und Zuliefererindustrieindustrie hat für die Bundesrepublik Deutschland eine außergewöhnlich hohe Bedeutung sowohl in ökonomischer als auch in technologischer Hinsicht.
Bildnachweis: Allianz für die Region GmbH und Susanne Hübener
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